Erlebnismuseum Zylinderhaus präsentiert Mario Loprete
Vernissage am Freitag 27. März 19 Uhr
Person
Mario Loprete, italienischer Künstler, Maler und Bildhauer mit eigenem Kunst-Studio.
1968 in Catanzaro, der Hauptstadt Kalabriens, geboren, studierte er an der dortigen Accademia of Belle Arti, Akademie der Schönen Künste.
Seine Arbeiten sind europa- und weltweit gefragt und anerkannt.
Seit 1999 präsentierte er Werke in etwa 30 Einzel-Ausstellungen und 150 Gruppen-Ausstellungen in Kunst-Metropolen wie Mailand, Amsterdam und London, New York und Los Angeles.
Lebensmittelpunkt von Mario Loprete sind bis heute Catanzaro und der Süden Italiens.
Künstlerische Arbeit
Mario Loprete hat sich zeitgenössischer Kunst verschrieben. Seine Gemälde und Graffitis, Skulpturen und Reliefs befassen sich mit Alltäglichem. Bilder und Eindrücke, denen sich Kunstschaffende wie Kunstbetrachter täglich gegenübersehen, greift er auf und interpretiert und inszeniert sie auf ganz eigene Art. Ein Beispiel dafür sind seine Annäherungen an gesellschaftsprägende Lebenswelten wie die der Hip-Hop-Kultur. Ihr widmet er sich besonders leidenschaftlich. Weitere Beispiele sind kreative Transformationen von alltäglichen Dingen wie etwa persönlichen Kleidungsstücken, die er auf herkömmliche Untergründe oder auch mal auf einen Stuhl bannt. Was viele Werke verbindet, ist die spezielle Technik, der sich Mario Loprete bedient. Als wesentliches Basismaterial seiner Arbeiten verwendet der Künstler Zement, einen traditionellen und zugleich zeitlos aktuellen Werkstoff. Ihn vermischt er mit Gips und Harz statt mit Kies oder Sand, sodass er einen speziellen Beton gewinnt. Und der verwandelt Hemden und Jeans in archaisch anmutende Beton-Skulpturen und lässt Autos, die sich mit dem Asphalt der Straße zu verbinden scheinen, zu Blickfängern werden.
Beton und Botschaft
An dem Werkstoff Zement faszinieren Mario Loprete nicht nur die elementaren Eigenschaften des Baumaterials, sondern auch dessen beeindruckende Anpassungsfähigkeit. Bereits die Römer verstanden es, den sich zu Beton verfestigenden Zement optimal zu nutzen. Sie bauten damit Amphitheater, Straßen und Brücken, die schon die antike Welt prägten und teils bis heute intakt sind. Das zeichnet sie aus gegenüber deutlich jüngeren Betonbauten des Industriezeitalters, die binnen kurzer Zeit Risse aufweisen. Für den Künstler steht Beton daher für mehr als eine rund zweitausendjährige Erfolgsgeschichte. In Zeiten des Internets, das geografische Grenzen durchbricht und Menschen näher zusammenrücken lässt, symbolisiert es für ihn auch das Moderne. Von Sidney bis Vancouver, von Oslo bis Pretoria seien Zement und Beton heute allgegenwärtig. Und damit auch eine wichtige Voraussetzung, sich ausdrücken und Botschaften übermitteln zu können. Für Mario Loprete ist Zement daher ein Bindeglied seiner Projekte und zeitgenössischer Kulturwelten. Während Letztgenannte Kunst praktisch auf der Straße für jedermann zugänglich machten, ziehe mit seinen Objekten urbaner Geist in Galerien und Museen ein. Das Arbeiten mit Beton entdeckte er erst für sich, nachdem er verschiedenste Mal- und Gestaltungstechniken ausprobiert hatte. Denn er suchte nach dem gewissen Etwas, dem verbindenden Wesentlichen seiner Werke. Sie seien zwar inhalts- und ausdrucksstark gewesen. Doch es habe die sie aufwertende Botschaft gefehlt.
Zylinderhaus-Ausstellung
Gemälde-Serie „Old Lady“
Mit seinen Bildern in Öl und Zement auf Karton präsentiert Mario Loprete ab dem 27. März 2020 auch die große Bandbreite von Oldtimer-Fahrzeugen. Zu sehen sind echte Liebhaber-Oldies - vom Kleinstwagen bis zum Sport-Flitzer und von der noblen Karosse bis zu Motorrädern und knallbunten Kleinbussen. Es werden auch Auftragsarbeiten „Ich mit meinem Oldtimer“ angenommen.
Schaffensprozess
Mario Loprete: „Malen ist für mich die erste Liebe. Eine wichtige, reine Liebe.“
Sein künstlerisches Schaffen nährt sich aus dem kreativen Prozess, der für ihn bei Gemälden mit dem Konzept, eine Botschaft zu vermitteln, beginnt. Die Skulptur bezeichnet er als „Liebhaber“ und „künstlerischen Verrat an dem Gemälde“. Es fasziniert ihn, die Welt, in der er lebt, nach eigenen Wünschen zu gestalten – einschließlich optischer Effekte, mit denen er Werken Glanz und Klarheit verleiht. Vor allem aber fließt Persönliches mit ein in die Objekte. Abgesehen von eigenen Kleidungsstücken sind das insbesondere persönliche Erfahrungen, Entwicklungen, Eindrücke und Erkenntnisse. Dazu Mario Loprete: „Mein Gedächtnis, meine DNA, meine Erinnerungen bleiben wie einbetoniert in ihrem Innern erhalten.“ Betrachter lasse das zu post-modernen Archäologen werden, die seine Werke als urbane Schöpfungen studierten.
Das Geheimnis seines Erfolgs
In einem Interview des ungarischen Expat Press Hungary Magazines vom 22. Mai 2018 nannte Mario Loprete als wesentliche Aufgabe eines Künstlers das Gespür für zeitgenössisches Geschehen. Der schlimmste Fehler aus seiner Sicht sei eine anachronistische, zeitlich falsch eingeordnete, Interpretation beziehungsweise eine mit überlieferten Werten brechende futuristische Interpretation der Wirklichkeit.
Zement/Beton
Speziell verarbeiteter Kalk oder auch Ton, die durch Wasserzugabe erhärten, bilden die Basis von Zement. Er ist ein Bindemittel zur Herstellung von Beton, für den darüber hinaus Sand oder Kies verwendet werden.
Ausstellungen
Ausgehend von der süditalienischen Heimat Mario Lobretes sind Arbeiten von ihm in Einzel-Ausstellungen namhafter Galerien in ganz Italien zu sehen gewesen. So etwa 2005 in der Galleria L’ Alfiere in Turin, 2007 im Contemporastudio, Florenz, oder 2019 in der Manni Art Gallery, Venedig. In Frankreich stellte er erstmals 2001 aus, in Deutschland 2014 - in der Galerie Ganter in Zell im Wiesenthal, Baden-Württemberg. Außerdem war er mehrmals in den Niederlanden präsent: 2015 in der Dikker & Thijs Art Gallery, 2018 im Atelier Carlo Tozzi, beide Amsterdam.
Gemeinschaftsausstellungen führen ihn immer wieder in Galerien in ganz Europa. So stellte er etwa mehrmals in London, Barcelona und Monte-Carlo aus sowie 2018 beim Crete's Contemporary Arts Festival in Heraklion, Kreta, oder in Österreich. 2020 sind Arbeiten von ihm in namhaften Galerien unter anderem in New York zu sehen. Dort stellte er erstmals 2014 aus - in Buenos Aires, Argentinien, 2001. Immer wieder präsent ist er in den Vereinigten Staaten, 2018 etwa in Maine und Miami, sowie in den Niederlanden, Griechenland und Spanien.
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